(Sechster Teil)

Ein Musiker, den ich im Sommer in einem Park kennengelernt hatte, kontaktierte mich, mit dem Angebot, ein Konzert bei mir zu Hause zu organisieren. Er hatte Lust, vor Zuhörern zu spielen, aber die Covid-Beschränkungen verboten es ihm. Auch ich konnte nur drei Personen einladen, denn wir durften maximal fünf sein. Er fand, das sei besser als nichts. Also probierte ich es. Ich fand problemlos drei Zuhörerinnen. Meine Gäste waren begeistert, der Musiker und ich auch. Bei einem Abendspaziergang traf ich eine Bekannte, der ich davon erzählte. Sie war traurig, dass ich nicht an sie gedacht hatte. Ich überlegte, noch ein Konzert zu organisieren. Gesagt, getan. So kam es, dass ich innerhalb von zwei Monaten mit demselben Musiker acht Hauskonzerte organisierte. Ich hätte gern weitergemacht, aber im Frühjahr wurden die Beschränkungen aufgehoben, es wimmelte plötzlich überall von kleinen Konzerten und anderen Darbietungen. Es kam hinzu, dass die Leute, die nicht hatten arbeiten dürfen, wieder arbeiteten und keine Zeit hatten. Aber schon durch die acht Heimkonzerte hatte ich neue Bekanntschaften gemacht. Ich mag einfach gern mit Leuten zu tun haben, auch wenn ich sie nicht oder kaum kenne. Ich mag organisieren, habe gern Besuch und finde Diskussionen mit neuen Bekannten erfrischend. Genau das hatte mir auch bei meinen politischen Aktivitäten so viel Spaß gemacht.